Vortragsreihe „Lust auf Morgen - Wissen schafft Zukunft“
„Vorhersagen sind schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen“
Klaus Herzig |
So lautet ein oft verwendetes Bonmot, das gerne entweder Mark Twain, George Bernhard Shaw, Karl Valentin, Niels Bohr oder auch Winston Churchill zugeschrieben wird. Der Bildungscampus versucht sich trotzdem daran, mit fünf Vortragenden, die meisten hier aus der Region, in vier Veranstaltungen einen Blick in die Zukunft zu werden – und das auf eine Art, die Lust macht, sich damit zu beschäftigen. Gleichzeitig dokumentieren die Veranstaltungen auch, dass auch und gerade hier in Nürnberg und Umgebung intensiv an der und für die Zukunft geforscht wird.
Wie werden wir wohl Morgen leben? Es gibt wohl kaum jemanden, der sich das nicht schon gefragt hat. Sei es, wenn es darum geht, was wir essen werden. Oder wie wir miteinander umgehen und kommunizieren werden? Und dann ist da ja das Thema Künstliche Intelligenz in aller Munde. Fast jede und jeden dürfte das in der Zukunft auf die ein oder andere Weise betreffen, ob im Beruf oder im Privatleben, aber die wenigsten haben eine Vorstellung davon, wie eine KI eigentlich funktioniert.
Diesen Aspekten unseres zukünftigen Daseins wollen wir uns in der Vortragsriehe „Lust auf Morgen – Wissen schafft Zukunft“ widmen und Erklärungen und Vorhersagen liefern, die die Wissenschaft dazu gerade erarbeitet.
Hier die Termine im Einzelnen.
17.10.24, 19 Uhr: Visionen der Vernetzung – wie werden wir in Zukunft kommunizieren?
(Kurs 00515)
Vortrag von Prof. Dr. Norman Franchi, Universität Erlangen-Nürnberg
Die digitale Vernetzung ist aus dem modernen Leben nicht mehr wegzudenken. Das gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für Dinge. Schon jetzt sind weltweit ca. 20 Milliarden Geräte aktiv mit dem Internetverbunden, 2030 sollen es mehr als 50 Milliarden sein. Insbesondere der Prozentsatz drahtlos vernetzter Systeme wird enorm steigen. Die Visionen zukünftiger Mobilität, Digitalisierung, Smart Cities, Logistik, Industrie 4.0/5.0, Arbeitsformen oder auch die Anbindung der heutzutage etwa 3 Milliarden Menschen ohne Internet sind starke Treiber dieser Entwicklung.
Aber auch die Folgen des Klimawandels, von Kriegen, Flucht oder technologischen Weiterentwicklungen (um mit Mobile Edge Cloud, Non-Terrestrial Networks, Joint Communications & Sensing, Taktiles Internet, TerahertzÜbertragung oder Quanten-Computern nur einige Schlagworte zu nennen) haben einen großen Einfluss darauf, wie sich der bedarf, die Form und das Design zukünftiger Kommunikation, Datenverarbeitung und IT-Sicherheit, privat wie beruflich, entwickeln werden.
In seinem Vortrag wirft Professor Franchi einen Blick in die Zukunft. Er ist seit 2021 Inhaber des Lehrstuhls für Elektrische Smart City Systeme an der FAU Erlangen-Nürnberg sowie seit 2023 Direktor des Zentrums für 5G/6G Mobilfunk getriebene Künstliche Intelligenz.
22.10.24, 19 Uhr: Wie die Simon-Marius-KI das Sprechen lernt – nebst einer Einführung in neuronale Netze und maschinelles Lernen
(Kurs 00513)
Vortrag von Johannes Scholl, Zentrum für angewandte KI und Transfer (AN[ki]T) der Hochschule Ansbach
Sprach-Modelle haben in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und sind nun dank ChatGPT und Co. für Jedermann kostenfrei verfügbar. Oft ist man verblüfft über die Fähigkeiten dieser Programme, allgemeinverständliche und sinnvolle Texte zu erstellen. Oft ist man aber auch erschreckt über die inhaltlichen Fehler dieser Texte.
Nun soll der fränkische Astronom Simon Marius anlässlich seines 400. Todestages in Form einer Künstlichen Intelligenz wiederauferstehen und auf Fragen antworten. Johannes Scholl begleitet die Umsetzung als Projektmanager KI seitens der Hochschule Ansbach. Im Vortrag erläutert er zuerst die Grundlagen der sog. „Künstlichen Intelligenz“, geht auf neuronale Netze und maschinelles Lernen ein und erklärt außerdem, wie Sprach-KIs arbeiten. Anschließend gibt er einen Einblick, wie man in Ansbach Simon Marius das Sprechen beibringt und ein vortrainiertes Sprachmodell nutzt um spezifisches Wissen und eine gewisse Persönlichkeit abzubilden, so dass am Ende in den Antworten auch die Fakten stimmen.
25.10.24, 19 Uhr: Wie sehen die Lebensmittel der Zukunft aus?
(Kurs 00514)
Vortrag von Prof. Dr. Monika Pischetsrieder, Universität Erlangen-Nürnberg
Die Erwartungen an unsere Nahrungsmittel haben sich in den letzten Jahren gewaltig verändert. Statt nur satt zu machen und gut zu schmecken sollen Lebensmittel heute auch die Gesundheit fördern, keine Schadstoffe enthalten und klimafreundlich und sozialverträglich produziert und verarbeitet sein. Gerne wird auch auf regionale Angebote zurückgegriffen. Der Klimawandel wird aber sowohl die Verfügbarkeit als auch die Eigenschaften von Lebensmitteln stark beeinflussen. Die Referentin stellt in ihrem Vortrag neue Konzepte und technische Entwicklungen vor, die entwickelt wurden, um diesen Anforderungen zu genügen und die entstehenden Herausforderungen zu meistern. Sie wird diskutieren, welche neuen Produkte in Zukunft bei uns auf den Tisch kommen könnten.
Prof. Dr. Monika Pischetsrieder ist seit 1999 Professorin für Lebensmittelchemie an der FAU und leitet seit 2004 den Lehrstuhl für Lebensmittelchemie. Ziel ihrer Forschung ist es, die molekulare Zusammensetzung und die molekularen Prozesse von Lebensmitteln grundlegend zu verstehen, um mit diesem Wissen ihre Qualität, Sicherheit, Gesundheit und Nachhaltigkeit zu verbessern, sowie Lebensmittelfälschungen und -betrug aufzudecken.
Eintritt jeweils 10,00 Euro, ermäßigt 6,50 Euro für Jugendliche und Studierende, ermäßigt 5,00 Euro mit NürnbergPass. Es ist eine Voranmeldung beim BZ unter der jeweiligen Kursnummer notwendig, da es keine Abendkasse gibt.
Bildnachweise:
Zukunftstag: Adobe Stock - Ipopha
Die anderen Bilder wurden mit Prompts von Klaus Herzig mit ChatGPT erstellt.