Veranstaltungshinweise: Asteroiden – Kleine Himmelskörper mit großer Wirkung
Neben den acht großen Planeten und den dutzenden von Zwergplaneten (wie Pluto oder Ceres), wimmelt es im Sonnensystem noch von kleineren Körper. Manche sind nur wenige Meter große, andere hundert Kilometer und mehr. Man fasst sie unter dem Sammelbegriff Asteroiden zusammen. Die meisten kreisen in zwei Gürteln um die Sonne: im klassischen Asteroidengürtel zwischen den Umlaufbahnen der Planeten Mars und Jupiter und im Kuiper-Gürtel jenseits von Neptun. Sie bestehen in der Regel aus Gestein, wobei die Objekte des Kuipergürtels auch große Anteile an Eis (aus Wasser oder Kohlendioxid und Methan) enthalten.

Ihren relativ schlechten Ruf verdanken diese übriggeblieben Kleinkörper aus der Entstehungszeit des Sonnensystems der Tatsache, dass einige von ihnen immer mal wieder in Erdnähe gelangen und auch einmal auf die Erde stürzen: Die Dinosaurier können ein trauriges Lied darüber singen, was passiert, wenn ein zehn bis fünfzehn Kilometer großer Brocken auf der Erde einschlägt. Hätte es diese Katastrophe vor etwa 65 Millionen Jahren nicht gegeben, dann würden heute womöglich intelligente Echsen die dominierende Spezies auf unserem Planeten sein und nicht die Abkömmlinge kleiner Säugetiere (m. a. w. wir Menschen).
Zum Glück sind Einschläge von Objekten dieser Dimension sehr selten, aber auch schon kleine Brocken können gravierende Auswirkungen haben und große Teile der Erdoberfläche verwüsten. Verständlich, dass daher die Raumfahrtagenturen wie NASA in den USA und ESA in Europa ein wachsames Auge auf die nahen Brocken haben. Über die Konsequenzen von Asteroideneinschlägen spricht am Dienstag, den 30. November 2021 ab 19:30 Uhr der Freiburger Wissenschaftler Prof. Dr. Thomas Kenkmann in seinem Vortrag „Erde auf Kollisionskurs: Was geschieht bei einem Asteroideneinschlag?“. Er thematisiert darin auch die Strategien zur Abwehr solcher Asteroiden. Hollywood hat es ja schon vor Jahrzehnten vorgeführt, wie es gehen könnte: Entweder man schickt Bruce Willis mit einer Crew zum Asteroiden, die dort Löcher für Sprengstoff bohrt oder man beschießt den Eindringling mit Atombomben.

Eine Attacke mit nuklearen Sprengkörpern könnte die Erde nach Computerberechnungen der NASA tatsächlich vor einem Asteroideneinschlag schützen. Dass man so den Brocken zertrümmern kann ist relativ sicher. Der Knackpunkt ist aber, ob die dabei entstehenden Trümmerteile nicht weiterhin eine Gefahr für unseren Planeten darstellen. Das Resultat der Simulationen war, dass dies nicht der Fall ist – wenn man es richtig macht.
Im Prinzip würde es ja auch auseichen, die Bahn des Asteroiden so zu verändern, dass er an der Erde vorbeifliegt. Auch dazu gibt es Planungen bei der NASA. Das Projekt DART soll es ermöglichen, den Kurs eines Asteroiden durch gezielten Raketenbeschuss zu verändern. Ein erster Test ist für den Herbst 2022 geplant.
Aber vielleicht ist es auch gar nicht empfehlenswert, alle Asteroiden in Erdnähe unter Generalverdacht zu stellen. Man hat nämlich herausgefunden, das zwei erdnahe Asteroiden fast vollständig aus Metallen bestehen, die man zukünftig abbauen könnte – denn schließlich herrscht auf der Erde schon jetzt bei einigen Elementen Rohstoffmangel. Das Metall eines der Asteroiden soll einen Wert von 11,6 Billionen US-Dollar haben.
Bergwerke im All also. Das klingt erst einmal unwahrscheinlich und wie Zukunftsmusik. Wie realistisch das sog. „Space Mining“ ist, untersucht der Wissenschaftsautor Peter schneider mit kritischem Blick in seinem Vortrag „Space Mining: Lassen sich Rohstoffe im Weltraum abbauen?“ am Dienstag, den 14. Dezember 2021 ab 19:30 Uhr, auch wieder im Nicolaus-Copernicus-Planetarium.