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Bénédicte Savoy und die Debatte über geraubte Kulturgüter

Sie hat den französischen Präsidenten Macron beraten und wurde vom TIME Magazine 2021 zu den 100 einflussreichsten Menschen gekürt: Bénédicte Savoy ist Professorin für Kunstgeschichte an der TU Berlin und war am 23. September zu Gast am Bildungszentrum.

Bildungszentrum

Bénédicte Savoy im Bildungszentrum Nürnberg: „Wir sollten mehr zuhören“

Die Kunsthistorikerin Prof. Bénédicte Savoy war am Freitag, den 23. September 2022 zu Gast im Bildungszentrum der Stadt Nürnberg. Savoy, die vom TIME Magazine zu den 100 einflussreichsten Menschen der Welt gekürt wurde, sprach über Kunstraub und Kulturerbe. Im fast ausverkauften Katharinensaal war auch eine Delegation aus den Städten Sokodé und Aného in Togo, die sich zu Gesprächen in Nürnberg aufhält.

Bénédicte Savoy griff in ihrem Impulsvortrag eine vergessene Debatte über die Rückgabe geraubter Kulturgüter auf, die in den 70iger und 80iger Jahren vom afrikanischen Kontinent nach Europa kam. Zu besten Sendezeiten wurde damals in der Bundesrepublik Deutschland und in der damaligen DDR über das Thema diskutiert. Vieles wurde gesagt, aber es geschah trotzdem wenig. Im Herbst 2021 führte Frankreich 26 Kunstwerke aus dem Königreich Benin zurück nach Afrika. 2,5 Tonnen Artefakte wurden dort bislang von mehr als 175.000 Menschen in der Ausstellung gesehen. Die Wissenschaftlerin Savoy ist sich sicher, dass auch die Benin-Bestände, die derzeit im dritten Stock des Humboldt-Forums in Berlin noch zu sehen sind, in Nigeria auf starkes Interesse stoßen werden. Savoy gab dem Auditorium den Rat: „Wir sollten mehr zuhören“.

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