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Die Saturnringe verschwinden

Am Himmel bietet sich derzeit ein ungewohntes Bild

Klaus Herzig |

MINT, Planetarium

Im September war Saturn noch in seiner geringsten Entfernung von der Erde und daher gut zu sehen. Jetzt im November nimmt seine Helligkeit bereits wieder ab. Der Ringplanet ist bald nur noch bis kurz nach Mitternacht am Himmel zu sehen. Wer aber jetzt den Saturn mit dem Teleskop beobachtet, den erwartet eine Überraschung: Kein „Herr der Ringe“ ist zu sehen. Die Ringe des Saturn erscheinen sehr schmal – und zwar einige Wochen lang. Sie sehen aus wie eine sehr dünne Linie und sind kaum noch zu erkennen. Natürlich hat Saturn seine Ringe nicht verloren – es handelt sich um einen rein optischen Effekt: Die Achse des Planeten Saturn steht schräg, und so verschwinden die Ringe immer wieder einmal.

Die Ringneigung des Saturns

Ähnlich wie bei der Erde (23,5 Grad) ist auch die Achse des Saturn um 26,7 Grad geneigt. Die Ringe, die um seinen Äquator angeordnet sind, stehen ebenfalls schräg. Während der Planet in etwa 29,5 Jahren um die Sonne kreist, blickt man von der Erde aus mal auf die breite Seite der Ringe und mal auf ihre Kanten. Manchmal sieht man die Ringe von oben, manchmal von unten. Zwar erstreckt sich das Ringsystem über etwa 140.000 Kilometer im Durchmesser. Die Dicke der Ringe liegt aber gerade einmal bei 90 bis 400 Metern. Wenn man genau seitlich auf den Planeten draufschaut - wie es ab Herbst 2025 der Fall ist - wirkt es, als ob man am Äquator des Planeten ein Blatt Papier von der Seite betrachtet. Das passiert dann entsprechend etwa alle 15 Jahre.

Im November 2025, wenn die Ringe des Planeten verschwunden sind, wird der Saturn ab etwa 20 Uhr im Osten am Himmel stehen und bis weit nach Mitternacht sichtbar sein – die perfekte Gelegenheit, um den Saturn einmal ohne seine markanten Ringe zu bewundern.

 

Bildnachweise:

Graphik: ChatGpt, Prompt von Klaus Herzig
Saturnringe: © NASA

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