Der Schrei nach Frieden: Gedichte des syrischen Schriftstellers Joseph Ilia

Der unlängst neu erschienene Lyrikband "Verleih' uns Frieden" des syrischen Schriftstellers Joseph M. Ilia wird in der Erlanger Stadtbibliothek präsentiert: Der Autor selbst sowie die beiden Übersetzer, Mitarbeiter der Orientalistik und der Germanistik der FAU, sind bei der Veranstaltung anwesend und werden abwechselnd die arabischen und deutschen Versionen einer Auswahl von Gedichten rezitieren. Dazu gibt es Intermezzi orientalischer Musik und eine Uraufführung des sogenannten "Palästinaliedes" von Walther von der Vogelweide im mittelhochdeutschen Original und erstmals in einer neuen, poetischen Fassung in arabischer Sprache von Joseph M. Ilia zu hören.

Der Schrei nach Frieden weltweit, speziell im Nahen Osten, ist lauter und verzweifelter denn je. Wenn Joseph Ilia seine Stimme erhebt, dann klingt sie authentisch, erschütternd und doch nicht restlos verzweifelt. Denn er und seine Familie haben Generationen von Vertreibung und Gewalt erlebt. Intoleranz und Brutalität verwüsten seine geliebte Heimat: Der Norden Syriens, wo Joseph aufwuchs und als Geistlicher seiner Gemeinde diente, ist als Heimat eines friedlichen Miteinanders schlechthin unbewohnbar geworden. Eine neue Wohnung hingegen suchen die Gedichte Joseph Ilias aufzubauen: In einer wüsten Landschaft entstehen Wohnstätten des Vertrauens und der immer wieder neu versuchten Liebe. Die Lyrik Joseph Ilias, seine klare und beharrliche Stimme aus seiner neuen mainfränkischen Heimat ist Exilliteratur auf höchstem literarischem Niveau. Ein Schrei, der gehört werden muss und der uns eine Antwort abverlangt. Die Gedichte finden sich in diesem Band im arabischen Original einer poetischen deutschen Übersetzung gegenübergestellt.

Der Eintritt ist frei, signierte Exemplare der zweisprachigen Textausgabe können erworben werden.

Eine Veranstaltung vom Institut für Orientalistik der FAU, Lehrstuhl Georges Tamer, in Kooperation mit der Stadtbibliothek Erlangen.