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Ein Jahr im Zeichen des Eichhörnchens

Citizen Science Projekt sucht bundesweit Tierfreunde

Klaus Herzig |

MINT

Viele sehen sie fast täglich über Gehwege, durch Gärten und auf Bäume flitzen, doch wie gehen Eichhörnchen mit veränderten Umweltbedingungen um? Um das herauszufinden, führen das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) und der NABU in Kooperation ein bundesweites bürgerwissenschaftliches Projekt zu Eichhörnchen in Deutschland durch. Dafür werden Freiwillige gesucht, die im besten Falle an einem festen Standort wie dem eigenen Garten oder im Park regelmäßig Eichhörnchen beobachten. Sichtungen können das ganze Jahr über auf einer Web-App gemeldet werden. Das Projekt startete am 15. Februar 2024 und läuft bis zum 28. Februar 2025.

Dieses bürgerwissenschaftliche Projekt soll ein laufendes Forschungsprojekt des Leibniz-IZW unterstützen und darüber hinaus deutschlandweit neue Erkenntnisse über das Vorkommen und die Lebensweise der Eichhörnchen ermöglichen. Das Leibniz-IZW führt seit 2021 ein Forschungsprojekt zur Ökologie Berliner Eichhörnchen durch. In diesem Feldprojekt ist es zwar möglich ist, die Überlebensraten an vereinzelten Standorten zu berechnen, aber unter Feldbedingungen ist es schwierig, die Anzahl der Jungtiere zu bestimmen. Dafür sind die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf die Informationen von Laien angewiesen. Nur wenn sie Daten zur Anzahl von Nachkommen und zur Häufigkeit von Würfen innerhalb eines Jahres liefern, können die Fachleute tatsächlich etwas über die Entwicklung des Bestandes der Eichhörnchen aussagen.

Eichhörnchen
Wie reagieren Eichhörnchen auf Umwelteinflüsse?

Interessierte können beitragen, indem sie ihre Beobachtungen von Eichhörnchen in der Web-App des Projekts melden und, wenn vorhanden, Fotos der gesichteten Tiere hochladen. „Uns interessieren dabei aber nicht nur Sichtungen von Tieren an einem ausgewählten Standort. Für uns ist es genauso wichtig zu wissen, ob eine Fläche zu einem bestimmten Zeitpunkt kontrolliert, aber kein Eichhörnchen gesichtet wurde“, sagt Dr. Milena Stillfried, Referentin für Citizen Science beim NABU. „Diese sogenannten ‚Nicht-Sichtungen‘ sind wichtig, um berechnen zu können, ob es regionale Unterschiede im Vorkommen und in der zeitlichen Aktivität der Tiere gibt. Die Nicht-Sichtungen geben uns wertvolle Hinweise darauf, ob die Eichhörnchen tatsächlich abwesend oder gerade nicht aktiv sind und sind eine notwendige Voraussetzung für die korrekte Analyse und Interpretation der Daten. Daher bitten wir die Teilnehmenden, uns auch zu melden, wenn sie an den von ihnen beobachteten Plätzen oder Wegen keine Eichhörnchen gesehen haben.“

Die Teilnehmenden erhalten so auch interessante Einblicke in die Lebensweise der Eichhörnchen und leisten einen wertvollen Beitrag zum Forschungsprojekt und damit zum wissensbasierten Artenschutz. Die Teilnahme am Projekt ist kostenfrei. Die Ergebnisse werden den Teilnehmenden am Ende des Projektes in einer Online-Veranstaltung vorgestellt. Weiterführende Informationen zum Projekt sowie das Meldeformular für Sichtungen sind auf www.nabu-naturgucker.de/eichhorn zu finden.

Quelle: Pressemitteilung des Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) im Forschungsverbund Berlin e.V.

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