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Medien zu den Nobelpreisen 2022

In der vergangenen Woche wurden wieder die Preisträgerinnen und Preisträger der diesjährigen Nobelpreise verkündet.

MINT, Stadtbibliothek

Natürlich gibt es in der Stadtbibliothek auch Medien, die sich mit den ausgezeichneten Themen beschäftigen oder sogar von den Gewinnerinnen und Gewinnern selbst verfasst wurden. Hier eine Auswahl.

Nobelpreis für Medizin

Der Nobelpreis für Medizin ging an den in Leipzig forschenden schwedischen Paläogenetiker Svante Pääbo. Er wurde auch der breiten Öffentlichkeit dadurch bekannt, dass es ihm gelungen war, das Erbgut der Neandertaler und danach auch weiterer Urmenschen zu rekonstruieren. Das war Mitte der 90er Jahre etwas, von dem man eigentlich gedacht hatte, dass es nicht möglich wäre, denn die DNA ist ein sehr flüchtiger Stoff und die Neandertaler-Fossilien lagen ja zehntausende oder gar hunderttausend Jahre in der Erde. Wie es ihm trotzdem gelang, beschrieb Pääbo selbst in dem autobiographischen Forschungsbericht „Die Neandertaler und wir. Meine Suche nach den Urzeit-Genen“ (Stb Zentrum, Sachliteratur / Ebene K2, Signatur: 56 Pää). Das Buch ist absolut lesenswert, da sehr flüssig geschrieben und man erfährt auch einiges über Pääbo selbst, der hier sehr offen über Privates aus seinem Leben berichtet.

Nobelpreis für Physik

Gleich drei Forscher erhielten den diesjährigen Nobelpreis für Physik: der Franzose Alain Aspect, der US-Amerikaner John Clauser und der Österreicher Anton Zeilinger. Letzterer ist auch in Deutschland kein Unbekannter.

Die drei Preisträger erforschten ein Phänomen, das die ganze Rätselhaftigkeit der Quantenphysik deutlich macht. Es ist möglich, zwei Quantenteilchen so miteinander zu verkoppeln, der Fachausdruck lautet „Verschränkung“, dass sie sich wie eine Einheit verhalten. Und das auch noch, wenn sie tausende Kilometer voneinander entfernt sind. Das führt zu unterwarteten Effekten: Ändert man nämlich den Zustand eines Teilchens, so ändert sich automatisch auch der Zustand des anderen Teilchens. 1997 gelang Zeilinger erstmals die Übertragung eines Zustands von einem Lichtteilchen auf ein anderes durch Verschränkung – eine Sensation.

Anton Zeilinger hat selbst über seine Forschungen berichtet. In der Stadtbibliothek liegen vor:

  • Spukhafte Fernwirkung [Tonträger] : Anton Zeilinger über die Schönheit der Quantenphysik (Stb Zentrum, Sachliteratur / Ebene K2, Signatur 530.1 Spu AV)

  • Einsteins Schleier: die neue Welt der Quantenphysik (Stb Zentrum, Sachliteratur / Ebene K2, Signatur 530.1 Zei)

Einen etwas umfassenderen Einblick in das Thema geben die folgenden beiden Bücher:

  • Ernst Peter Fischer: Die Hintertreppe zum Quantensprung: die Erforschung der kleinsten Teilchen von Max Planck bis Anton Zeilinger (E-Book sowie StB Zentrum, Sachliteratur / Ebene K2, Signatur 53(091) Fis)

  • Nicolas Gisin: Der unbegreifliche Zufall : Nichtlokalität, Teleportation und weitere Seltsamkeiten der Quantenphysik (StB Zentrum, Sachliteratur / Ebene K2, Signatur 530.1 Gis)

Nobelpreis 2022
Seit 1901 wird der Nobelpreis jährlich vergeben. Gestiftet wurde die Auszeichnung vom schwedischen Erfinder und Industriellen Alfred Nobel. / © Jean Luc

Nobelpreis für Chemie

Den Preis für Chemie erhielten Carolyn Bertozzi und Barry Sharpless aus den USA sowie Morten Meldal aus Dänemark. Sie werden für ihren Beitrag zur Entwicklung der sogenannten Click-Chemie geehrt. Leider gibt es im Bereich der Chemie wenig Sachbücher, die sich mit neueren Entwicklungen und Methoden auseinandersetzen. Spezielle Titel können daher hier nicht empfohlen werden.

Nobelpreis für Literatur

Ausgezeichnet wird in diesem Jahr die französische Autorin Annie Ernaux. Die folgenden Titel werden gerade beschafft und sind dann in Kürze sowohl in der Stadtbibliothek Zentrum als auch (zum Teil) in den Stadtteilbibliotheken ausleihbar:

  • Das andere Mädchen: Der berührende Brief der französischen Bestsellerautorin an ihre tote Schwester
  • Das Ereignis (auch E-Book)
  • Eine Frau
  • Die Scham (auch E-Book)
  • Erinnerung eines Mädchens
  • Der Platz
  • Die Jahre

Nobelpreis für Frieden

2022 geht der Friedensnobelpreis an die russische Organisation Memorial mit Gründungsmitglied Irina Scherbakowa, die ukrainische Menschenrechtsorganisation Center for Civil Liberties und Ales Bialiatski aus Belarus.

Medien zum Thema Menschenrecht in Osteuropa und speziell in Belarus und Russland sowie zum Krieg gegen die Ukraine findet man im Sachbuchbereich StB Zentrum/Ebene K3 unter der Signatur 940.8 (Geschichte ab dem Jahr 2000).

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