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Treibhausgas CO2 – wo kommt es eigentlich her?

In Kairo findet derzeit die UN-Weltklimakonferenz COP27 statt. Wir wollen daher hier im Blog während der Veranstaltungsdauer Beiträge zum Thema Klima und Klimawandel veröffentlichen.

MINT

Es ist vielleicht ganz hilfreich, sich einmal zu vergegenwärtigen, aus welchen Quellen das Kohlendioxid (CO2) stammt, das der Mensch in die Atmosphäre einbringt.

Schauen wir zunächst auf die weltweit größten Emittenten laut Angaben der EU-Kommission für das Jahr 2018.

Rangliste der weltweiten CO2-Emittenten

RankingCO2-Emissionen in Mio. Tonnenglobaler Anteil in %
1 China1125629,7
2 USA527513,9
3 Indien26226,9
4 Russland17484,6
5 Japan11993,2
6 Deutschland7532,0
7 Iran7281,9
8 Südkorea6951,8
9 Saudi-Arabien6251,7
10 Kanada5941,6

Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl ergibt sich natürlich ein anderes Bild, aber es geht ja auch darum, auf welcher Ebene Entscheidungen über die Klimapolitik getroffen werden, und das ist letztendlich Sache der Regierungen. Man sieht auch: Deutschland alleine kann die Welt nicht retten. Aber daraus zu folgern, wir könnten unsere Anstrengungen auch aufgeben, greift viel zu kurz. Deutschland könnte als Musterbeispiel dienen, wie man es auch in einem hochentwickelten Industrieland schafft, klimaverträglich zu wirtschaften. Diese Erfahrungen könnten dann Ländern wie Indien helfen, technologische Entwicklungsschritte zu überspringen.

Woher kommen eigentlich Treibhausgase?
Was kann getan werden, um Treibhausgase zu minimieren?

Schaut man sich einzelne Branchen an, so erlebt man möglicherweise auch überraschende Aha-Momente.

Der Verkehrsbereich macht insgesamt fast ein Viertel der globalen Emissionen aus, wobei der Großteil des CO₂ im Straßenverkehr emittiert wird. Der Luftverkehr hat einen Anteil von etwa 3 Prozent der Gesamtemission. Weniger fliegen hilft also, aber wichtiger wäre es wohl, den Autoverkehr zu reduzieren oder klimafreundlicher zu machen.

Der Bereich der Landwirtschaft verursacht ebenfalls zwischen 20 und 30 Prozent des jährlichen Ausstoßes an Treibhausgasen. Die Angaben schwanken hier stark. Ein Großteil davon wird durch den Energieverbrauch - z.B. in Form von Industrie, Gebäude und Verkehr - verursacht. Rund 64 Prozent der Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft sind hierauf zurückzuführen. Auf die landwirtschaftliche Produktion an sich entfallen nur 14 Prozent des Treibhausgasausstoßes. Darin enthalten sind die 5 Prozent, die auf das berühmt-berüchtigte Furzen und Rülpsen bei den Wiederkäuern entfallen. Auch hier gilt: ein Umstieg auf Biolandbau nutzt nur etwas, wenn der Landwirt dann nicht weiter mit dem Dieseltraktor durch die Felder fährt.

Schauen wir am Ende noch auf zwei Industriesektoren. Die Stahlerzeugung schlägt mit etwa 11 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen zu buche. Das lässt sich noch leicht nachvollziehen. Aber nicht so bekannt ist, dass die Zementherstellung auch ein riesiger Kohlendioxidverursacher ist. Bei der derzeitigen Jahresproduktion wird durch diesen Industriezweig in etwa so viel CO2 freigesetzt wie durch Indien, mehr als 7 Prozent. Könnte man also hier zu Herstellungsmethoden übergehen, bei denen weniger CO2 frei wird, wäre schon in wichtiger Schritt getan.

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