Zum Hauptinhalt springen

Der Stern des Zukunftsmuseums ist schon aufgegangen

Wie kooperiert man mit einem Museum, das es – zumindest in Nürnberg – noch gar nicht gibt?

Klaus Herzig |

MINT, Planetarium

Deutsches Museum geht in Nürnberg Kooperation mit Planetarium ein

Wie kooperiert man mit einem Museum, das es – zumindest in Nürnberg – noch gar nicht gibt? Klaus Herzig, Leiter des Nicolaus-Copernicus- Planetariums in Nürnberg, lacht und sagt: „Das geht sehr gut. Die Kommunikation mit den Kollegen vom Deutschen Museum klappt hervorragend.

Zukunftsmuseum Nürnberg
So soll es aussehen – das neue Zukunftsmuseum in Nürnberg. / © Michael Matejka

“Herzig und „sein“ Haus sind, ebenso wie eine ganze Reihe weiterer Dienststellen des Bildungscampus Nürnberg, Teil einer gemeinsamen Vereinbarung, die das Deutsche Museum in München und der BCN im August 2019 unterzeichnet haben.

„Es geht darum, ein Museum, das erst am Jahresende öffnet, schon jetzt greifbar zu machen“, veranschaulicht Herzig die gemeinsame Aufgabe. Während das altehrwürdige Deutsche Museum in München für Technikgeschichte steht, wird der Fokus auf dem Augustinerhof-Gelände der Nürnberger Niederlassung auf den Erwartungen für die Zukunft liegen – und firmiert deswegen selbstbewusst als „Zukunftsmuseum“. Wie werden wir in 20, 50 oder 100 Jahren leben? Wie entwickeln sich Technik und Gesellschaft? Fragen wie diese will der künftige Ausstellungsort beantworten.

Konkret hat das Zukunftsmuseum auf einer geplanten Gesamtausstellungsfläche von 2.900 Quadratmetern fünf Hauptthemenbereiche definiert, wie Florian Müller, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Deutschen Museums, erläutert: „Dabei wollen wir nicht nur zeigen, wie die Zukunft werden könnte, sondern wir möchten immer auch einen gesellschaftlichen Diskurs anregen.“

Deshalb werde jedes einzelne Themenfeld in zwei Bereiche aufgeteilt: Einen „Science“- bereich, in dem wissenschaftliche Exponate, Experimente oder Zukunftstrends dargestellt werden. Der zweite ist der Bereich „Fiction“. Hier sollen Einflüsse der Kunst, mögliche Utopien oder Dystopien dargestellt werden und für Gesprächsstoff und Auseinandersetzung sorgen.

Die fünf Themengebiete stehen, tragen aber noch Arbeitstitel. Dabei handelt es sich um: „Arbeit & Alltag“, „Körper & Geist“ ,„Urbanes Leben“, „System Erde“ und „Raum & Zeit“. Das Verbindungselement aller fünf Themenfelder wird das Forum sein, das mit seinen 130 Quadratmetern nicht nur Ausgangspunkt für Museumsbesucher ist, sondern auch der Ort für den erhofften regen Austausch. Der soll sich aber nicht auf das Museum beschränken. „Hier kommen wir ins Boot“, sagt Herzig: „Die Ausstellungen und Veranstaltungen des Museums ergänzen wir mit eigenen Veranstaltungen oder speziellen Events für Kinder und Jugendliche.“ So sollen im Rahmen der wissenschaftlichen Vorträge, die längst zum beliebten Repertoire des Planetariums gehören, Fachleute des Museums Akzente setzen. Besonders der Kuppelsaal des Planetariums mit Platz für bis zu 230 Personen eigne sich dafür perfekt – ein weiteres Argument, welches das Planetarium als „Premiumpartner“ des Zukunftsmuseums qualifiziert.

Einen Vorgeschmack auf die Zuammenarbeit gibt eine Vortragsreihe: Den Auftakt macht das Thema „Zwischen Mensch und Maschine“. Nach einem aufwändigen Projektortausch in der Kuppel des Planetariums, der bis Mitte November abgeschlossen sein soll, steht dieser dann für den zweiten Teil der Vortragsserie zur Verfügung: Dabei wird es einmal um das Thema „Megacities oder Flucht ins All“ gehen. Sowie um „Atlantropa – eine frühe Idee des ,Geoengineering‘?“, Dabei handelt es sich um eine frühe Projektidee des Münchner Architekten Herman Sörgel (1885 – 1952), der vor rund 100 Jahren für sein Mega-Projekt tatsächlich Mittel einwarb. Herman Sörgels Nachlass bl im Bestand des Deutschen Museums erhalten.

Text: Sebastian Linstädt
Foto: Michael Matejka

Wenn Sie den Artikel mögen?

Teilen Sie den Artikel mit Ihren Freunden

Verwandte Nachrichten