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All you need zum Englischlernen ist ein guter Song

Ein Sprachkurs an der Volkshochschule: Man denkt an Grammatik- und Wortschatzpauken

Gast Autor*in |

Bildungszentrum

Mit unkonventionellen Methoden peppt das BZ sein Angebot auf

Ein Sprachkurs an der Volkshochschule: Man denkt an Grammatik- und Wortschatzpauken, an Lernwillige, die sich Abend für Abend treffen, um „Bonjour!“ oder „Arrivederci!“ zu üben und von der Lehrkraft zu erfahren, was es mit dem „Past Perfect Progressive“ oder dem „Subjuntivo“ auf sich hat.

Am Bildungszentrum Nürnberg wird klassischer Sprachunterricht zwar nach wie vor angeboten, er ist aber schon lange nicht mehr das Einzige. Exemplarisch für die Vielfalt des Fremdsprachenlernens am BZ steht Programmmanagerin Elaine Bell: Die gebürtige Engländerin unterrichtete 30 Jahre ihre Muttersprache, hat unter anderem in Thailand, Indonesien und Mexiko gelebt. Dabei probierte sie immer wieder offene, unkonventionelle Lernformen aus.

Songtexte sind es, mit denen in diesem Herbst den Lernenden in mehreren Kursen das Englische näher gebracht werden soll. Ein Seminar heißt „London Calling – The Sound of a City in Song“. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer spüren anhand ausgewählter Lieder dem Klang der britischen Hauptstadt nach. Im Kurs „English for Songwriters“ gibt der Kursleiter Evan Hughes Musikern, die eigene Songs auf Englisch schreiben wollen, wertvolle Tipps.

„Ich habe schon immer Liedtexte verwendet“, erzählt Elaine Bell. „Auch um selber Sprachen zu lernen. Man hört immer wieder den gleichen Text, und so prägen sich Wörter und Wendungen besser ein.“

Die Gesellschaft wandelt sich und mit ihr die Bedürfnisse der Menschen. Die Gründe, warum Kunden einen Sprachkurs buchen, sind vielfältig – gerade bei Weltsprachen wie Englisch oder Spanisch. „Manche brauchen die Sprache für den Urlaub, andere weil sie beruflich ins Ausland gehen“, sagt Lydia Glaubitz, Fachbereichsleiterin Sprachen am BZ. „Wieder andere wollen für eine Prüfung oder einen neuen Job ihre Kenntnisse auffrischen.“ Hierfür sind zum Beispiel die so genannten „Cambridge English Assessment“-Kurse und -Prüfungen, ideal.

Romanische Sprachen sind wegen ihrer Melodik etwas für Genießer. Und so werden in manchen BZ-Veranstaltungen spanische Lieder gesungen. Oder Dozenten machen Stadtführungen in Nürnberg – „en español“, versteht sich.

Doch das Wichtigste an einer Sprache ist, dass man sie auch spricht. Deshalb sind Konversationskurse im BZ sehr beliebt. „Oft treffen sich die Leute auch danach zum Kaffeetrinken“, sagt Glaubitz. Lernende und Muttersprachler kämen oft in Sprachtandems zusammen.

Sprachen lernen am BZ
Am Bildungszentrum haben Interessierte die Möglichkeit, aus einem vielfältigen Sprachangebot zu wählen. / © Masha Tuler

Lydia Glaubitz beobachtet, dass die Kursteilnehmer sich oft nicht mehr langfristig binden wollen – oder keine Zeit haben, einen Sprachkurs über ein ganzes Semester zu besuchen. Vor allem für sie bietet das BZ seit kurzem alle paar Wochen den Englisch-Treff an: Menschen aller Sprachniveaus treffen sich am Vormittag und lösen Aufgaben, schreiben und unterhalten sich auf Englisch. „Die meisten wollen einfach sprechen“, sagt Elaine Bell, die den Treff und die jeweils zwei Kursleitungen dort betreut. Kürzere Kurse, mehr Praxis: Dahin geht der Trend auch bei Französisch und Italienisch, die Lydia Glaubitz im positiven Sinn als „Hobbysprachen“ bezeichnet. Für den Beruf werden die beiden romanischen Sprachen eher selten gebraucht, aber viele BZ-Kunden lieben ihren Klang und können sie im Urlaub gut gebrauchen. Damit auch das Lernen zum Genuss wird, bietet das BZ Kurse an, in denen man sich zum Frühstück oder auf einen Kaffee trifft und dabei Französisch parliert. Traditionelle Kurse mit zehn oder 15 Lerneinheiten zu je 90 Minuten sind am BZ laut Lydia Glaubitz bei schwierig zu erlernenden Sprachen wie Tschechisch, Russisch oder Arabisch nach wie vor die Regel. Es gibt aber auch hier inzwischen andere Methoden und Inhalte, die das Lernen abwechslungsreich machen.

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