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Themenschwerpunkt „Außerirdisches Leben“: Kosmische Zivilisationen

Am ersten Aprilwochenende findet im Nürnberger Planetarium das Nicolaus-Copernicus-Symposium zum Thema „Außerirdisches Leben“ statt. Ergänzend und vorbereitend dazu sollen hier im Blog in den nächsten Wochen einige zusätzliche Aspekte angesprochen werden. Heute geht es um „Kosmische Zivilisationen“

MINT, Planetarium

Am ersten Aprilwochenende findet im Nürnberger Planetarium das Nicolaus-Copernicus-Symposium zum Thema „Außerirdisches Leben“ statt. Ergänzend und vorbereitend dazu sollen hier im Blog in den nächsten Wochen einige zusätzliche Aspekte angesprochen werden. Heute geht es um „Kosmische Zivilisationen“:

Obwohl ja noch nirgendwo außerhalb der Erde auch nur Spuren primitivster Lebensformen gefunden wurden, hat sich die Wissenschaft schon Gedanken über zivilisiertes und hochtechnisches Leben auf anderen Planeten gemacht. Sollten diese Kulturen schon länger existieren, könnte ihre technologische Entwicklungsstufe die der Menschen bei weitem überschritten haben. Der russische Astronom Nikolai Kardaschow hat 1964 eine Klassifikation weit entwickelter Zivilisationen vorgeschlagen. Er führte eine Skala ein, nach der die Zivilisationen auf der Grundlage ihres Energieverbrauchs auch quantitativ eingestuft werden können:

  • keyboard-arrow-rightEine Typ-I-Zivilisation nutzt alle Energie ihrer Sonne, die auf der Planetenoberfläche auftrifft.
  • keyboard-arrow-rightEine Typ-II-Zivilisation nutzt sämtliche Energie, die von ihrer Sonne produziert wird.
  • keyboard-arrow-rightEine Typ-III-Zivilisation nutzt die Energie der gesamten Galaxie, in der sie sich befindet.

Die Energieproduktion der Sterne lässt sich relativ leicht ausrechnen und dann auch auf eine typische Galaxie mit ihren hunderten von Milliarden Sternen übertragen. Die Leistung, die von der Sonne auf der Erde anlangt, liegt im Bereich von 7 * 1017 Watt – das ist ungefähr 1.000-mal mehr als die gegenwärtige Energieproduktion auf der Erde.  Wir sind also noch weit davon entfernt, eine Typ-I-Zivilisation zu sein. Wir sind ungefähr eine Typ-0,7-Zivilisation.

Kosmische Zivilisationen
Noch weit in der Zukunft liegend, aber immer noch keine Typ-I-Zivilisation: Die Erde mit einer ringförmigen Raumstation (aus der Planetariumsshow „Ferne Welten – Fremdes Leben?).

Die gesamte Energieabgabe der Sonne beträgt ca. 4*1026 Watt. Das wäre also eine Abschätzung für den Energieverbrauch einer Typ-II-Zivilisation. Doch wie könnte man die Energie der gesamten Sonne auffangen und nutzen? Eine Möglichkeit wurde vom amerikanischen Physiker Freeman Dyson vorgeschlagen. Eine „Dyson-Sphäre“ ist eine riesige Kugel, die den Stern komplett umschließt. Die Strahlungsenergie wird im Inneren der Kugel aufgefangen und dann entweder auf den innerhalb oder außerhalb der Kugel befindlichen Planeten der Zivilisation übertragen. Es ist klar, dass das weit jenseits aller technologischen Möglichkeiten liegt, über die wir derzeit und in absehbarer Zukunft verfügen. Alleine die Masse dieser Sphäre würde ja der eines Planeten entsprechen, selbst wenn sie nicht sehr dick wäre.

Nehmen wir unsere eigene Milchstraße als Beispiel für eine Galaxie, so beträgt die Energieabgabe aller Sterne in ihr ungefähr 4*1037 Watt, was dann der Energieressource einer Typ-III-Zivilisation entspricht. Wie diese aber diese Energie tatsächlich auffangen und abschöpfen soll, das kann sich auch der kühnste Phantast kaum vorstellen.

Aber man kann natürlich noch weitergehen und die Kardaschow-Skala noch um einen Typ ergänzen. Diese Typ-IV-Zivilisation wäre dann eine, die die Energie des gesamten Universums kontrolliert und nutze. Doch hier verlassen wir im Grunde schon den Boden einer wissenschaftlich fundierten Science Fiction und begeben uns in den Bereich der Fantasy (oder der Religion, Stichwort Weltenschöpfung).

Zum Nicolaus-Copernicus-Symposium

 

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