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Besondere Planetarien aus der ganzen Welt

Die Sterne waren nur der Anfang, Teil 12

Klaus Herzig |

MINT, Planetarium

Seit 1923 sind auf der ganzen Welt eine Vielzahl von Planetarien gebaut worden. Es soll über 3.000 davon geben, wobei noch nicht einmal alle kleineren Schulplanetarien mit eingerechnet sind. Einige dieser Planetarien verdienen es aufgrund besonderer Umstände, im Detail vorgestellt zu werden:

Planetarium im Deutschen Museum in München

Das Planetarium im Deutschen Museum in München ist das älteste Planetarium der Welt. Es wurde am 7. Mai 1925 eröffnet, bietet Platz für 180 Gäste und hat einen Kuppeldurchmesser von fast 15 Metern. Bereits am 23. Oktober 1923 hatte im Deutschen Museum die erste Präsentation eines Projektionsplanetariums mit einem Zeiss-Sternenprojektor stattgefunden. Dieses Datum gilt daher als Geburtsstunde des modernen Planetariums.

Museumsinseln in München
Museumsinsel in München / © Museen in Bayern

Das Zeiss-Planetarium in Jena

Das Zeiss-Planetarium Jena öffnete am 18. Juli 1926 die Türen für das Publikum. Es ist bei einem Kuppeldurchmesser von 23 Metern zusammen mit den Planetarien in Hamburg und Berlin das größte Planetarium in Deutschland. Da es im Zweiten Weltkrieg nicht zerstört wurde, gilt es als betriebsältestes Planetarium der Welt. 1986 eröffnet die Firma Carl Zeiss Jena auf ihrem Betriebsgelände ein weiteres 23-Meter-Planetarium, das zu Forschungs- und Entwicklungszwecken dient. Jena ist damit eine der wenigen Städte – und sicher die kleinste -, die über zwei Großplanetarien verfügt.

Planetarium in Jena
Planetarium in Jena / © W. Don Eck

Planetarium Hamburg

Seit 1930 ist das Planetarium Hamburg im ehemaligen Winterhuder Wasserturm im Stadtpark untergebracht. Es ist damit eines der dienstältesten "Sternentheater" weltweit. Der Bau inmitten des Stadtparks gehört zu den Attraktionen Hamburgs, denn von der Aussichtsterrasse in ca. 40 Metern Höhe hat man einen beeindruckenden Blick über die Hansestadt. Aber auch im Inneren ist es attraktiv, des die Vorführungen ziehen pro Jahr mehr als 300.000 Besucherinnen und Besucher an.

Planetarium Hamburg
Planetarium in Hamburg / © Hamburg Planetarium Hamburg gGmbH

Zeiss-Großplanetarium Berlin

Das Zeiss-Großplanetarium an der Prenzlauer Allee im Ostteil von Berlin wurde nach nur zweijähriger Bauzeit im Oktober 1987 anlässlich der 750-Jahr-Feier von Berlin eröffnet. Mit seiner riesigen Außen-Kuppel (Innenkuppel-Durchmesser von 23 Meter) prägt es nicht nur das Stadtbild Berlins, sondern zählt damit auch zu den größten Planetarien in Europa. Zwischen 2014 und 2016 wurde das Zeiss-Großplanetarium umfassend modernisiert. Über 300 Plätze.

Zeiss Großplanetarium Berlin
Zeiss-Großplanetarium in Berlin / © Berlin: Stiftung Planetarium Berlin

Adler Planetarium in Chicago

Das Adler Planetarium, das erste in jenseits des Atlantiks, wurde am 12. Mai 1930 eröffnet. Es hat 21,3 Meter Kuppeldurchmesser und fast 200 Sitzplätze. Im Ausstellungsbereich des Adler-Planetariums kann auch die Atwoodsche Himmelskugel von 1913 besichtigt werden, ein sog. Hohlglobus und Vorläufer des modernen Projektionsplanetariums (siehe Teil 5 dieser Reihe).

Samuel-Oschin-Planetarium Los Angeles am Griffith Observatory

Als das Observatorium 1935 eröffnet wurde, war sein Planetarium mit der 23-Meter-Kuppel und den 290 Plätzen das dritte in den USA und das erste an der Pazifikküste.  Der Ausblick von einer Anhöhe über der Stadt ist spektakulär. Kein Wunder also, dass das Gebäude schon für mehrere Filme Kulisse war, u. a. für „… denn sie wissen nicht, was sie tun (1955)“ und „La La Land (2017)“. Der Namensgeber Samuel Oschin (1914 – 2003) war ein Unternehmer und Philanthrop aus Los Angeles. 

Samuel-Oschin-Planetarium Los Angeles am Griffith Observatory
Samuel-Oschin-Planetarium Los Angeles am Griffith Observatory / © Matthew Field

Planetarium Nagoya

Das Planetarium mit der größten Kuppel der Welt ist das im Nagoya City Science Museum. Das Museum befindet sich in der japanischen Stadt Nagoya im Süden der Hauptinsel Honshu. Es wurde im November 1962 eröffnet und verfügt über 350 Plätze. Die Kuppel hat einen Durchmesser von 35 Metern, was 2011 zum Eintrag ins Guinness World Records Buch führte. 2010/2011 wurde es umfassend renoviert und auf den technisch neuesten Stand gebracht.

Planetarium Nagoya
Planetarium in Nagoya / © Tomio344456

Hayden Planetarium in New York

Das Hayden Planetarium in New York ist das meist besuchte Planetarium der Welt und seit dem Umbau im Jahr 2000 wohl auch eines der spektakulärsten. Es verfügt über 429 Plätze und einen Kuppeldurchmesser von knapp 21 Metern. Das Hayden Planetarium wurde im Jahre 1935 eröffnet und ist Teil des Zentrums für Erde- und Weltraumforschung im Amerikanischen Museum für Naturgeschichte. Der Leiter ist seit 1996 Neil deGrasse Tyson, einer der bekanntesten und einflussreichsten Astronomen der USA. So war auch in einigen Episoden der SitCom „The Big Bang Theory“ zu sehen.
 

Hayden Planetarium New York
Hayden Planetarium New York / © Hayden: American Museum of Natural History

Bildnachweise:

  • München: Deutsches Museum München
  • Jena: Sternevent GmbH Jena , Fotograf: W. Don Eck
  • Hamburg Planetarium Hamburg gGmbH
  • Berlin: Stiftung Planetarium Berlin
  • Los Angeles: Griffith Observatory
  • Nagoya: This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International license. Attribution: Tomio344456
  • Griffith Observatory: This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license. Attribution: Matthew Field
  • Hayden: American Museum of Natural History

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