Schriftsteller, Förderer und Regime-Gegner Hermann Kesten mit Gedenktafel geehrt
Er war leidenschaftlicher Schriftsteller, Retter von verfolgten Talenten und ging mit seinen Werken in die Literaturgeschichte ein.
Bildungscampus Nürnberg |
Er war leidenschaftlicher Schriftsteller, Retter von verfolgten Talenten und ging mit seinen Werken in die Literaturgeschichte ein. Um das Leben und das Schaffen des Schriftstellers Hermann Kesten zu ehren, wurde im Mai in seiner Geburtsstadt Pidwolotschysk in der heutigen Ukraine, eine Gedenktafel für den bemerkenswerten Schriftsteller und Ehrenbürger Nürnbergs enthüllt.

Die vom Bildhauer Roman Wilguschynsky kunstvoll gefertigte Gedenktafel wurde im Rahmen des Projekts „Bukowinisch-Galizische Literaturstraße“ an seinem Geburtshaus angebracht. Seit drei Jahren gedenkt das Projekt speziell der deutschsprachigen jüdischen Schriftsteller, die vor dem Ersten Weltkrieg und in der Zwischenkriegszeit in den Regionen Bukowina und Galizien gelebt haben. Die Inschrift der Tafel ehrt nicht nur seine literarischen Leistungen, sondern macht auch auf den Einsatz Kestens gegen das totalitäre Regime aufmerksam: „In diesem Haus wurde am 28. Januar 1900 der bedeutende deutsche Schriftsteller, Gegner totalitärer Regime, Freund und Förderer verfolgter Dichter, Präsident des PEN-Zentrums der BRD (1972 – 76) geboren.“
Initiatoren des Projekts, das in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland stattfindet, sind die Künstlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin des Jüdischen Museums Berlin Helga von Loewenich und der ukrainische Professor für Literaturwissenschaft Dr. Petro Rychlo. Bei der Enthüllung nahmen beide Initiatoren teil sowie der Direktor des Bildungszentrums Nürnberg, Dr. Martin Ecker in Vertretung für Prof. Dr. Julia Lehner, Kulturreferentin der Stadt Nürnberg.