Grenzenlos – ein mittelfränkisch–tschechischer Literaturaustausch
Aus allen Bewerbungen für das neu aufgelegte Writers-in-Residence-Programm „Grenzenlos – ein mittelfränkisch–tschechischer Literaturaustausch“ wurde Kristina Pfister nahezu einstimmig von der Jury ausgewählt. Die renommierte Nürnberger Autorin wird 2022 als erste Botschafterin des Stipendiums nach Prag reisen und dort einen Monat leben und schreiben.
Martina Weber |
Aus allen Bewerbungen für das neu aufgelegte Writers-in-Residence-Programm „Grenzenlos – ein mittelfränkisch–tschechischer Literaturaustausch“ wurde Kristina Pfister nahezu einstimmig von der Jury ausgewählt. Die renommierte Nürnberger Autorin wird 2022 als erste Botschafterin des Stipendiums nach Prag reisen und dort einen Monat leben und schreiben.
Herzlichen Glückwunsch Kristina Pfister!
Die Juryentscheidung stand schnell fest: Kristina Pfister wurde im Oktober 2021 von Lisa Neher, Fränkischer Preis für junge Literatur 2020, Daniel Nevaril, Amt für Internationale Beziehungen der Stadt Nürnberg, Yvonne Richter, Autorin und Beisitzerin im Vorstand des VS, Kathleen Röber, Bildungscampus der Stadt Nürnberg und Uli Rothfuss, Akademie Faber-Castell, Stein, für das Stipendium ausgewählt.
Die Autorin überzeugte durch ihre klugen und durchdachten Ausführungen bezüglich der Relevanz und Auseinandersetzung mit dem Thema „Grenzenlos“: Nicht nur die räumliche Dimension eines Aufenthaltsstipendiums für die Überwindung von Grenzen, sondern der vielschichtige zwischenmenschliche grenzenlose Austausch führe zu Perspektivwechsel, Offenheit und Kreativität. Ihr konsequenter, schon in jungen Jahren verfolgter Weg schriftstellerisch tätig zu sein, führte Pfister mit ersten Veröffentlichungen in den Literaturbetrieb.
„Die Kunst, einen Dinosaurier zu falten“
Die hohe literarische Qualität und der originelle Schreibstil ihres Erstlingsromans „Die Kunst, einen Dinosaurier zu falten“ sowie die Veröffentlichung ihres neuen Werkes in 2022 bestätigten die Jury in ihrer Wahl für eine Kandidatin. Die Jury ist überzeugt, in ihr eine würdige Vertreterin aus der Region für den Austausch nach Prag gefunden zu haben.
Kristina Pfister wurde 1987 in Bamberg geboren. Nach Stationen in München und Wiesbaden lebt und arbeitet sie in Nürnberg. Sie schreibt Geschichten seit sie schreiben kann, lange Zeit jedoch für ihre eigene Schublade. 2012 war sie Stipendiatin an der Bayerischen Akademie des Schreibens und im Jahr 2014 nahm sie dort auch am Romanseminar teil, bei dem ihr Debütroman entstand. Er erschien 2017 bei Tropen und wurde mit dem bayerischen Kunstförderpreis für Literatur ausgezeichnet.
2018 verbrachte sie ein Aufenthaltsstipendium im Baltic Centre for Writers and Translaters in Visby, auf Gotland in Schweden. Pfister studierte Literatur-Kunst-Medien (B.A.) an der Universität Konstanz und Medienwissenschaften (M.A.) an der Universität Regensburg, absolvierte verschiedene Praktika im Kulturbereich so z.B. bei ARTE in Strasbourg oder am Deutschen Haus der New York University in den USA.
Von Prag nach Nürnberg:
Alžběta Stančáková kommt im Gegenzug
Im Gegenzug für Kristina Pfister wird die tschechische Dichterin und Autorin Alžběta Stančáková nach Nürnberg kommen. Stančáková wurde 1992 in Prag geboren. Ihr Debüt gab sie mit dem Buch „Co s tím“, für das sie 2015 den Jiří Orten Award erhielt. Texte aus dem Buch und darüber hinaus wurden ins Deutsche, Rumänische, Polnische und Russische übersetzt. Dem deutschsprachigen Publikum wurden ihre Texte beispielsweise in den Anthologien „Šummus – Summen“ oder „Die letzte Metro: Junge Literatur aus Tschechien“ vorgestellt. 2022 erscheint ihr zweiter Gedichtband „Čačak“.