Skip to main content

Zwischen Alltag, Algorithmus und Aufbruch

Das BZ zeigt die Möglichkeiten und die Grenzen der KI auf

Gast Autor*in |

Bildungszentrum

Künstliche Intelligenz ist längst keine ferne Vision mehr, sondern Teil unseres Alltags. Sie schreibt Texte, analysiert Bilder, unterstützt beim Programmieren, simuliert Stimmen, erkennt Muster und trifft Entscheidungen. Manche Anwendungen sehen wir sofort – etwa bei der Suche im Internet oder beim Erstellen von Bildern. Andere laufen im Hintergrund ab: in der Logistik, im Gesundheitswesen oder in sozialen Medien, wo Algorithmen Inhalte sortieren und Empfehlungen steuern.

Damit ist KI nicht nur eine technische Errungenschaft, sondern eine neue Kulturtechnik. Sie verändert die Art, wie wir arbeiten, lernen und kommunizieren. Schon heute prägt sie Bewerbungsgespräche, indem sie Lebensläufe vorsortiert, oder sie hilft beim Übersetzen fremdsprachiger Texte. In Schulen experimentieren Lehrkräfte mit KI-gestützten Lernhilfen, während Unternehmen prüfen, wie sie mit Chatbots ihre Kundenkommunikation verbessern können. Gleichzeitig entstehen neue Fragen: Wer trägt die Verantwortung, wenn eine Maschine eine falsche Entscheidung trifft? Wie lässt sich Diskriminierung durch fehlerhafte Daten verhindern? Und wie bewahren wir unsere eigene Urteilskraft in einer zunehmend automatisierten Welt?

Genau hier setzt das Bildungszentrum (BZ) Nürnberg an. Mit einer ganzen Staffel an Kursen öffnet das BZ den Blick auf die Möglichkeiten und Grenzen der Künstlichen Intelligenz. Ziel ist es, Orientierung zu geben, praktische Fähigkeiten zu vermitteln und einen verantwortungsvollen Umgang mit dieser Technologie zu fördern.

Digitale Darstellung eines Gehirn, in dem AI steht
Künstliche Intelligenz wird zunehmend zu einem Teil unseres Alltags – oft noch im Hintergrund.

„In der beruflichen Weiterbildung führt KI dazu, dass sich die Rolle von Lehrenden verändert“, erklärt Daniel Reim, Leiter Beruf und Digitales am Bildungszentrum. „Unsere Dozentinnen und Dozenten werden von klassischen Wissensvermittlern hin zu Lernbegleitern, die Lernprozesse mit Hilfe von KI-gestützten Tools gestalten, steuern und reflektieren.“ 

Das Programm ist bewusst breit aufgestellt: Berufstätige erfahren, wie KI Bewerbungen, Projekte oder kreative Prozesse unterstützt. Seniorinnen und Senioren können Hemmschwellen abbauen und im eigenen Tempo erste Erfahrungen machen. Kreative entdecken neue Werkzeuge für Design und Marketing. Und wer sich für gesellschaftliche oder rechtliche Fragen interessiert, findet Impulse zur Regulierung und zu ethischen Standards. Nach Reim eröffnet KI dabei auch neue Chancen für jede und jeden Einzelnen: „Künstliche Intelligenz kann personalisierte Lernwege ermöglichen. Das heißt, Inhalte passen sich dynamisch an den individuellen Lernstand an – und machen so die eigene Weiterbildung flexibler, effizienter und ein Stück weit zugänglicher.“

Der Bildungscampus versteht sich damit als Brücke: Er macht komplexe Technologien verständlich, gibt Einblick in die Funktionsweise gängiger Tools und eröffnet Räume für Diskussion. Denn KI ist mehr als ein Werkzeug – sie ist ein Gestaltungsauftrag für die Gesellschaft. Ob in der Arbeitswelt, in der Schule oder im Alltag: Entscheidend bleibt, wie wir diese Technologie einsetzen, welche Chancen wir nutzen – und welche Grenzen wir ziehen.

 

Text: Anja Kummerow

Wenn Sie den Artikel mögen?

Teilen Sie den Artikel mit Ihren Freunden

Verwandte Nachrichten